>> Forschungsstelle für sakralen Tanz


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>> Entstehung:
Die – private – Forschungsstelle für sakralen Tanz geht ursprünglich auf die Vorbereitungsphase des 1. Mönchengladbacher Symposium für sakralen Tanz zurück. Damals (1989) ergab sich die Notwendigkeit, die vorliegende deutschsprachige Literatur dieses Themengebietes zu analysieren. So wie sich dann in den darauffolgenden Jahren die Mönchengladbacher Symposien fortsetzten, so nahm auch die Erfassung und Beschaffung der Literatur zum sakralen Tanz ihren Fortgang. Denn von Anfang an war evident, daß eine wissenschaftliche – hauptsächlich theologische, aber auch religions- und tanzwissenschaftliche – Aufarbeitung des sakralen Tanzens von wenigen Ausnahmen abgesehen noch ganz ausstand. 
Der zeitgeschichtliche sakrale Tanz in Mitteleuropa hat sich nur zum Teil aus der eigenen kirchlichen und kulturellen Tradition entwickelt. Beispielsweise das Meditative Tanzen, das inzwischen stark in die Kirche hineinspielt, orientiert sich erheblich an esoterischen Ideen und global ausgewählten religiösen Formen. Und immer wieder werden asiatische und afrikanische sakrale Tanztraditionen zum Vergleich für ein entsprechendes europäisches Tun genannt. Zudem gibt es eine Reihe von Berührungspunkten zwischen dem mitteleuropäischen und der nordamerikanischen sakralen Tanz.
Deswegen wurden und werden seit 1992 systematisch und weltweit sämtliche Schriften, die sakrales Tanzen betreffen, erforscht und möglichst auch beschafft. Berücksichtigt werden auch alle Veröffentlichungen der Religionen über das Tanzen, wobei naturgemäß die christlich-kirchlichen Stellungnahmen zum Tanz den Hauptanteil stellen. Die Recherche erfolgt auch retroperspektivisch: Der früheste erfaßte Druck, eine Predigt gegen das Tanzen, datiert aus dem Jahre 1525. Bislang sind gut 1500 Veröffentlichungen – Monographien und Artikel – bibliographiert und ein Großteil im Original, als Kopie oder auf Microfilm beschafft. Hinzu kommen Übersetzungen und Video-Cassetten sowie etliche Literatur über profanen Tanz.
Inhaltlich wird das ganze Spektrum des sakralen Tanzens berücksichtigt: christlich motivierter Tanz in Liturgie, Meditation, Performance usw. in Europa, Nordamerika, Chile, Südostasien, Indien, Afrika u.a., esoterische Tanzlehren, tibetische und koreanische Kulttänze, der Sun-Dance der nordamerikanischen Indianer u.v.a.m.
Ferner sammelt die Forschungsstelle alle Programme, Prospekte, Ankündigungen, Berichte und sonstige Materialien, die Gottesdienste, Seminare, Schulungen, Performances aufweisen oder betreffen. Erfaßt und ausgewertet werden auch das Pressearchiv des Deutschen Tanzarchivs in Köln und kirchliche Großveranstaltungen wie Katholiken- und Kirchentage. 
Für diese Sammel- und Dokumentationstätigkeit ist es ausgesprochen hilfreich, wenn uns ensprechendes Marterial, also Prospekte, Handzettel, Programme, Zeitungsberichte usw. zugesandt, aber auch Diplom- und Examensarbeiten angeboten werden. Deswegen bitten wir alle Engagierten des sakralen Tanzens herzlich um eine solche Mithilfe.
Im Gegenzug versuchen wir, bei Anfragen an uns nach Kräften behilflich zu sein.
 
 
>> Ziele
Die vorrangigen Ziele der Arbeit der Forschungsstelle sind zum einen die Förderung des Kirchentanzes durch die Erarbeitung und Veröffentlichung von qualifizierten Materialien, zum anderen eine Informierung bzw. Aufklärung von sakral Tanzenden und Öffentlichkeit angesichts eines großen Unwissens über Geschichte und Gegenwart des sakralen Tanzes.
 
 
>> Service:
Immer wieder werden wir um Literaturlisten oder um Materialien (auch um Ausleihe oder Kopien) gebeten. Natürlich wäre ein nennenswerter Service einer solchen Forschungsstelle sehr wünschenswert. Doch für weitergehende Dienste fehlen die finanziellen und personellen Voraussetzungen. Aber was wir tun könen, tun wir gerne: 
– Literaturlisten und -auskünfte: Meistens sind Literaturanfragen noch sehr unspezifisch (etwa: „Was gibt es zum Tanz im Gottesdienst?"). Um beiden Seiten viel Arbeit zu ersparen, bitten wir herzlich darum, telefonisch anzufragen ([0049] [0]2152 959796, Gereon Vogler), weil sich dann mittels direkter Nachfragen innerhalb weniger Minuten die Themenwahl wie die entsprechende Literaturauswahl spezifizieren lassen. Geht die Auskunft über Hinweise und Titelnennungen hinaus und erfordert beispielsweise eine mehr oder weniger aufwenige Recherche, müssen wir für diesen Zeitaufwand um eine entsprechende Gebühr bitten.
– Literaturbeschaffung: Lieferbare wie antiquarische Bücher besorgen wir Ihnen durch unseren Buchservice gerne und senden Sie Ihnen überwiegend zum Ladenpreis frei nach Hause. 
Kopieren durch uns ist teilweise vom Urheberrecht eingeschränkt, was nur individuell zu klären ist. Für Kopien müssen abhängig u.a. vom Arbeitsaufwand Kosten berechnet werden. 
Elektronische Datenbestände (Literaturlisten, Artikel, Übersetzungen) kopieren wir im Einzelfall gegen Entgelt.
– Ausleihen: Ausleihen sind leider generell nicht möglich, da in den meisten Fällen bei einem etwaigen Verlust eine Wiederbeschaffung der Literatur zu aufwendig wäre.
– Besuche und Arbeitsaufenthalte: Soweit es unsere Möglichkeiten zulassen, sind Besuche und Arbeitsaufenthalte (auch mehrtätig) bei uns möglich, bedingen jedoch eine aufwandsabhängige Nutzungsgebühr.
 
 
>> Anschrift
  
CHOROS Service
Buttermarkt 4
47906 Kempen
Deutschland
Tel. (0049) (0)2152 95 97 96
e-mail redaktion@choros.de

 
>> Finanzierung:
Vielleicht werden Sie sich fragen, warum  eine solche Forschungsstelle privater Natur ist oder sein kann. Oder sein muß. Als die wissenschaftliche Arbeit begann, war ein solches Tun – wie das erste Mönchengladbacher Symposium – noch ein privates  "Experiment" angesichts vieler etablierter kirchlicher Disziplinen. Erst mit der Zeit wurde die Aufgabe und die Bedeutung einer solchen Arbeit für die Kirche klar; zudem wuchs allmählich eine Vorstellung von der Größenordnung der hier als sinnvoll erscheinenden wissenschaftlichen Bearbeitung. Inzwischen hat in vielen, vielen Anfragen von Studierenden und Lehrenden diese Arbeit eine erhebliche Anerkennung gefunden, auch etwa über den liturgiewissenschaftlichen Lehrstuhl der Universität Bonn, an dem für drei Jahre ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt (zu Tanz und Liturgie) installiert wurde. Insofern haben wir jetzt durchaus das Selbstbewußtsein, gegenüber kichlichen Institutionen eine Unterstützung oder eine Übernahme der Arbeit einzufordern, weil für Kirchentanz selbstverständlich die genuin kirchliche Verantwortung nicht zu bestreiten ist. Doch mittlerweile sind die kirchlichen Einsparungen so massiv geworden, daß ein derartiges Bemühen momentan völlig aussichtslos bleibt.
Gleichzeitig wären weitere zeit- und damit kostenintensive Arbeiten dran. Sollen wir also um Geldspenden bitten? Die wären uns weiß Gott gelegen und auch berechtigt, keine Frage! Aber Spender wollen berechtigterweise nicht nur  steuerlich relevante Spendenbescheinigungen, auch wird dann die Eigentumsfrage schwierig, denn noch sind wir ja kein kirchliches oder öffentliches Eigentum oder als gemeinnützig anerkannt. Dazu ist es angesichts der kirchlichen Situation noch zu früh, diese Arbeit und Sammlung soll ja nicht irgendwo kirchlich verwaltet, sondern mit Sachverstand in Schwung gebracht werden.
Es gibt aber eine ganz einfache Weise, wie Sie uns unterstützen können, sogar ohne uns etwas zu schenken: 
indem Sie die Bücher, die Sie neu anschaffen wollen, statt irgendwo bei uns bestellen. Auch der CHOROS Buchservice liefert Ihnen die Bücher ohne Aufpreis nach Hause: e-mail oder Fax genügt. 
Bitte helfen Sie uns, indem Sie unsere Anschrift speichern und hier bestellen. Vielen Dank!