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Wir über uns


  Waltraud
Schneider

Mein beruflicher Werdegang
Ich bin in Baden-Baden geboren. Nach meinem Abitur studierte ich an der PH in Heidelberg Lehramt für Grund-und Hauptschule mit den Fächern kath. Theologie, Musik und Mathematik.

Nach meinem Referendariat lebte ich fünf Jahre als Mitglied in einer christlichen Lebensgemeinschaft im Nördlinger Ries, arbeitete als Religions- und Musikpädagogin für zwei Jahre in Ellwangen und bin seit 1994 im staatlichen Dienst als Lehrerin, ab 1997 auch als Lehrbeauftragte für kath. Theologie im Lehrerseminar in Laupheim. Seit Februar 2002 bin ich nun tätig als Rektorin an der Grundschule Orsenhausen/Bußmannshausen in Schwendi.

Mein Tanz-Weg
Die erste Begegnung mit dem Tanz in einem "religiösen Zusammenhang" hatte ich 1978 bei einem Kinderlager der KJG: Dort haben die Kinder zwei oder drei Bewegungslieder gesungen, die mir sehr gefallen haben. Ich fand es eine nette "Methode", um Kinder zu begeistern. Erst als ich 1980 in eine Glaubenskrise geriet, erkannte ich plötzlich, dass Tanz und das Sich-Bewegen-Vor-Gott mehr ist als eine Methode, nämlich ein Weg, mit Gott ins Gespräch zu kommen.
Ich habe das für mich allein sehr oft praktiziert, immer zu gesungenen Liedern, aber auch noch mit anderen Menschen zusammen. In dieser Zeit (Anfang der 80er Jahre) führte ich meine ersten Seminare durch zu diesem Thema. Die dabei selbst entwickelten Tänze wurden in insgesamt drei Büchern veröffentlicht.
Seit mehreren Jahren habe ich die Instrumentalmusik entdeckt und begonnen, dazu viel zu choreographieren. Wichtig war für mich immer, dass der Tanz für mich ein Dasein vor Gott bedeutete. Außerdem konnte ich als Religionspädagogin und Lehrbeauftragte immer wieder den Tanz auch einfließen lassen in meine normale berufliche Tätigkeit.
Seit 1987 bin ich auch zunehmend öfters als Solotänzerin bei verschiedensten Anlässen aufgetreten. Es folgten dann Einladungen zu Katholikentagen und christlichen Großtreffen, auch als Referentin im Ausland, z.B. nach Indonesien. Zur Zeit bereiten wir uns auf ein entsprechendes Seminar in Polen vor.
Nach meiner Heirat mit Konrad Hamera 2001 hatte ich nicht nur einen lieben Ehemann gefunden, sondern auch einen Partner, der meine Begeisterung für das Tanzen teilte. Ich freue mich, dass wir nun gemeinsam tanzen.


Konrad
Schneider

geb. Hamera

Mein beruflicher Werdegang
Meine Heimatwurzeln liegen in Polen. Dort bin ich großgeworden, dort habe ich die Grundschule und das Gymnasium besucht. Nach dem Abitur im Jahre 1989 bin ich in die Ordensgemeinschaft der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria eingetreten. Nach sieben Jahren habe ich meine Priesterweihe empfangen. Von den Oberen wurde ich dann nach Deutschland geschickt. In den Jahren 1996-2001 war ich als Vikar in den Pfarreien in München und Langenau tätig. Dort habe ich meine Frau kennen gelernt. Seit meiner Heirat am 2.10.2001 arbeite ich zur Zeit als Postbote in Vöhringen.

Mein Tanz-Weg
Ich komme aus einer religiösen Familie. Diese Atmosphäre prägte mich sehr stark. Gott war für mich immer tief verwurzelt in jedem Ereignis des Alltags, in der Natur und in der Kirche. Ich betete sehr viel und sehr oft. Das Gebet war für mich die Möglichkeit, in Beziehung zu Gott zu treten und diese Beziehung zu pflegen. Der Kontakt mit dem Herrn wurde für mich zu den wichtigsten Faktoren meines Lebens. Ich befasste mich daher viel mit den Werken der großen Beter und Mystiker. Auf diese Weise war ich besonders empfänglich für alle mögliche Richtungen und Strömungen des religiösen Lebens.
Im nachhinein kann ich eine bestimmte Entwicklung meiner Gottesbeziehung wahrnehmen:
Ursprünglich betete ich viel aus Furcht. Gott war für mich der Große Boss. Das Gebet war eine Art der Huldigung, um seine Gnade zu erbeten und seinen Gefallen zu gewinnen.
Danach entdeckte ich, was für eine große Kraftquelle das Gebet ist. Dadurch verwandelte sich meine Gottesbeziehung. Ich entdeckte den Gott, der uns zu einem Liebesspiel mit sich selbst einlädt, der uns neue Kraft und Energie schenkt, der uns ganz für sich haben will. Das war eine ergreifende Erfahrung. In der Zeit entschied ich mich, mein ganzes Leben Gott zu schenken, und bin in den Orden eingetreten.
Dort vertiefte ich noch mehr mein Gebetsleben. Wir wurden auf eine sehr rigorose und strenge Weise für die Ordensprofess vorbereitet. Das religiöse Leben war auch vorbestimmt und sollte auf den längst vorgezeigten Bahnen ablaufen: im heiligen Gehorsam den Oberen des Ordens und der Kirche gegenüber. Da gab es keinen Platz für Innovationen oder neue Wege. Die Arten von Gebeten waren alt und geprüft. Wer damit nicht zurechtkam, musste weggehen.
Ich muss zugeben, dass icht das jahrelang akzeptiert und so praktiziert habe. Gleichzeitig hatte ich aber immer mehr das Gefühl, dass das geistliche Leben viel breiter und größer sei als nur eine bestimmte römisch-katholisch-polnische Frömmigkeit.
Das Leben bestätigte diese Vermutung. Als ich nach München kam, fand ich nur ein kleines Häufchen Menschen, die meine bisherige Praktiken teilten. Die meisten Gläubigen machten andere Gotteserfahrungen. Oft musste ich meinen Missionseifer korrigieren, weil er mich in eine leere Tätigkeit führte. Daher nahm ich mir fest vor, mich mit den verschiedenen Gotteserfahrungen auseinander zu setzen. Ich besuchte regelmäßig Zen-Sitzungen, ich machte Erfahrungen in allen möglichen Meditationen, ich interessierte mich für die mystischen Strömungen anderer Religionen.
In der Phase kam ich mehrmals zur Erkenntnis, dass die von mir gepredigte Frömmigkeit viel zu kopflastig ist. Die Gottesbeziehung muss geerdet sein, muss unseren Körper in Anspruch nehmen. So kam ich mit dem religiösen Tanz in Berührung. Er war für mich eine sehr tiefe und schöne Erfahrung, die Tanzenden zu beobachten. Als ich meine Frau kennen gelernt habe, blühte meine Begeisterung für den Tanz erst richtig auf. Endlich fand ich den Schlussstein für meine stundenlange Meditationen: der Tanz ist auch eine Art der Meditation, er ist ihre bewegliche Aus- und Weiterführung. So setzte ich mich begeistert für den Tanz als eine Art der Verkündigung ein. Ich tanzte während der Erstkommunionfeier, bei der Firmvorbereitung, beim Religionsunterricht und in der Erwachsenenbildung.
Und dann kam die Liebeskrise, die mein Ordensleben in Frage stellte. Ich musste mich zwischen der Liebe zu meiner Frau und dem Orden entscheiden. Es kamen die schrecklichste Monate meines Lebens. In dieser Zeit konnte ich kein Gebet über die Lippen bringen. Jeder stiller Moment der Meditation brachte mich an den Abgrund des Wahnsinns. In der Kapelle konnte ich keine Sekunde aushalten. Ich konnte aber tanzen. Und der Tanz war damals meine Rettung. Ich tanzte vor Gott, um nicht verrückt zu werden.
Seitdem wurde der Tanz Ausdruck meines tiefsten Glaubens. Ich weiß jetzt: wenn wieder Momente kommen, in denen ich weder beten noch meditieren kann, dann kann ich immer noch tanzen. Das wird für mich das Letzte sein, das von mir sterben wird.


 
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